Kommentar am Freitag vom 18.01.2019

„Brexit – Szenarien“

Damit hat wohl niemand gerechnet. Zwar war in der Sache zu erwarten, dass das britische Unterhaus dem zwischen den EU-Staaten und Premierministerin May verhandelten Austrittsvertrag nicht zustimmen wird. Von der deutlichen Abstimmungsniederlage mit nur knapp 1/3 Zustimmung waren am Ende doch sehr viele überrascht. Die im Bericht skizzierten Szenarien sind nach deren Wahrscheinlichkeit bewertet. Und wieder einmal wird die Gemeinschaft der EU  für ein akzeptables und tragfähiges Konzept sorgen müssen, um in einem zweiten Anlauf den Weg für  einen geregelten EU-Austritt der Briten zu ebnen. Aber auch ein zweites Referendum ist nicht auszuschließen – und durchaus ein  unterstützenwertes Szenario. Die schlechteste der aufgeführten Möglichkeiten ist ein ungeregelter EU-Austritt – also der sogenannte „No-Deal“.

Fazit:
Nachdem es gut dotierten Politikerinnen und Politikern aus den unterschiedlichen Lagern im britischen Unterhaus offensichtlich nicht gelingt, eine sinnvolle Entscheidung zum Brexit herbeizuführen, sollte das Volk noch einmal abstimmen dürfen. Die Legitimation hierfür ist gegeben.

Der No-Deal hat ungeahnte wirtschaftliche Folgen – für Großbritannien selbst, aber auch für die gesamte EU. Bereits jetzt schwächelnde Staaten wie Griechenland, Italien und Frankreich haben nicht die Wirtschaftskraft, um die negativen Folgen eines harten Brexit aufzufangen. Es könnte ein Domino-Effekt entstehen, der die gesamte EU wie ein Feuersturm trifft. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise in 2008 war im Vergleich hierzu nur ein laues Lüftlein. Es werden nicht noch einmal ein starker Finanzminister und eine Kanzlerin die Bürgerinnen und Bürger beruhigen können. Einen „No-Deal“ gilt es unbedingt zu verhindern.

Bis nächsten Freitag!

Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH

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