„Baukindergeld“
Wer das Ziel hat, sich in Deutschland ein eigenes Zuhause zu schaffen, hat es nicht leicht. Zum einen steigen – zumindest in den Bestlagen der Metropolen – die Immobilienpreise weiter an. Unabhängig davon, ob ein Hausbau in der Stadt oder auf dem Land geplant ist, steigen auch die Baukosten. Der Markt stellt sich zunehmend so dar, dass sich Handwerker ihre Kunden – nicht aber Kunden ihre Handwerker aussuchen können.
In diesem Zusammenhang ist es fraglich, ob bauwillige Menschen große Hoffnungen in die Wirkung des Baukindergeldes setzen sollten. Zum Thema Baukindergeld hatte ich bereits im März in einem Kommentar ausgeführt. Das Handelsblatt berichtete über das Kleingedruckte einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums für den Haushaltsausschuss. Die zunächst geplante Wohnflächengrenze von 120 m² für eine vierköpfige Familie wurde der Vernunft folgend wenige Tage später wieder verworfen.
Ein Beispiel aus Dresden zeigt, dass es sich nicht auszahlt, den Immobilienkauf von der Aussicht auf Baukindergeld abhängig zu machen – vor allem nicht in Städten mit steigenden Immobilienpreisen. Das günstige Zinsumfeld und die Wahl einer klugen Zinsbindung sind trotz dieser staatlichen Fördermaßnahme die wichtigeren Faktoren auf dem Weg ins eigene Zuhause.
Fazit:
Nach den bisherigen Erkenntnissen ist das Baukindergeld in erster Linie für ländlich strukturierte Regionen vorteilhaft. Einkommensgrenzen werden leichter eingehalten und Eigenkapitalvorgaben können oftmals durch Eigenleistungen erfüllt werden. Der Vorwurf, dass der Bau von Immobilien in Schrumpfungsregionen gefördert würde (Institut der deutschen Wirtschaft – IW) ist nicht nachzuvollziehen. Zielsetzung muss gerade die Entlastung der urbanen Ballungsgebiete und die Förderung der strukturschwachen ländlichen Regionen sein.
Bleibt zu hoffen, dass die zusätzliche Förderung des Landes Bayern unter anderem auch in Hessen ihre Nachahmer findet.
Bis nächsten Freitag!
Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH