„Immobilienblase – auch in Deutschland“
Der Immobilienmarkt ist überhitzt. Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) liegt das Risiko einer spekulativen Übertreibung bei 92 Prozent. Mit 84 Prozent bedeutet dies innerhalb ausgewählter OECD-Länder für Deutschland immerhin den sechsten Rang.
Ob Kauf oder Neubau – niedrige Finanzierungszinsen fangen die gestiegenen Immobilienpreise nicht mehr auf. Immobilienverkäufer und der Baustoffhandel haben die Preise überproportional erhöht, um eigene Gewinne zu optimieren. So funktioniert nun einmal die Marktwirtschaft – Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Zudem werden manche Immobilienfinanzierungen äußerst knapp kalkuliert. Die Finanzierung des Eigenheims ist für viele Darlehensnehmer trotz des aktuell niedrigen Zinsniveaus gerade noch bezahlbar. Bei wieder steigendem Zinsniveau drohen mit Ablauf der Zinsvereinbarung Zahlungsrückstände, Darlehenskündigung und Zwangsversteigerung. Dies könnte nicht nur in Deutschland passieren, wie die Grafik im Bericht der Studie anschaulich zeigt. Die Immobilienblase platzt mit nicht zu erahnenden Folgen für die Weltwirtschaft. Andere bekannte Krisenherde – unter anderem ein ungeregelter Brexit – verschärfen diese Situation exponentiell.
Fazit:
Die Gefahr, dass die Immobilienblase platzt, ist größer denn je. Bereits in meinen Blogs vom 02.11.2018 und 08.02.2019 habe ich hierauf hingewiesen. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Risiko einer Blasenbildung von den Fachleuten noch in Abrede gestellt. Auch aktuell wird versucht zu beschwichtigen, weil sich der Preisanstieg verlangsamt hat. Das ist jedoch ein falsches Signal. Es muss jetzt gehandelt werden – die Stellungnahme der „Bürgerbewegung FINANZWENDE“ an die BaFin ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Bis nächsten Freitag!
Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH