Kommentar am Freitag vom 17.11.2023

„Überschuldung in Deutschland“

Vor wenigen Tagen wurde der „SchuldnerAtlas Deutschland 2023“ veröffentlicht. Die Überschuldungslage ist zwar zum fünften Mal in Folge rückläufig und die Überschuldungsampel bleibt weiterhin auf „hellgrün“. Diese Aussagen erscheinen auf den ersten Blick zunächst einmal positiv – bei genauerer Betrachtung lassen sich daraus allerdings bedenkliche Schlussfolgerungen ziehen.

Die Gefahr, in eine Überschuldungsspirale zu gelangen, ist insbesondere für jüngere Menschen unter 30 Jahren hoch. Die stark steigende Nachfrage nach Ratenkrediten und die  verlockenden Angebote für BNPL (buy now, pay later) führen oftmals zu nicht mehr überschaubaren monatlichen Ratenverpflichtungen und einer permanenten Inanspruchnahme des Dispositionskredits mit einem Zinssatz im zweistelligen Bereich. Die weiterhin höchste Überschuldungsquote mit 13,72 Prozent liegt bei der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren. Ebenfalls bemerkenswert: Männer stellen mit 61 Prozent weiterhin die meisten Überschuldungsfälle. Nachdenklich stimmt auch, dass die Themen Altersarmut und Altersüberschuldung nach wie vor präsent sind.

Fazit:
Für 5,65 Millionen überschuldete Personen beginnt die Vorweihnachtszeit mit all ihren Verlockungen für spontane Einkäufe. Der Einzelhandel klagt bereits jetzt über das „spärliche“ Geschenkebudget in Höhe von durchschnittlich 250 Euro, die in diesem Jahr von Privatpersonen für Weihnachtseinkäufe veranschlagt werden.

Bis nächsten Monat!

Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH

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