„Stadt-Land-Gefälle“
In der Stadt bleiben oder aufs Land ziehen? An dieser Frage scheiden sich häufig die Geister. Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) äußerte kürzlich, ländliche Räume in den neuen Bundesländern aufzugeben, um die Unterschiede zwischen Ost und West auszugleichen. Auf diese, wie ich finde, wenig differenzierte Aussage erklärt ein Kommentator der Süddeutschen Zeitung, wie und warum das Stadt-Land-Gefälle verringert werden sollte. Ein interessanter Denkanstoß, auch wenn ich nicht mit jedem Argument des Autors übereinstimme.
Die Immobilienpreise steigen – und zwar fast überall. Das ist der Tenor der meisten Berichte zum Thema Eigenheimerwerb. Einen anderen Ansatz wählt ein Beitrag der WirtschaftsWoche. Hier werden Orte aufgezeigt, wo die eigenen vier Wände günstig zu haben sind. Und im Mietshäuser Syndikat retten Mieter ihr Haus vor Investoren, indem sie die Immobilie kurzerhand selbst kaufen.
Günstiger Wohnraum wird in Deutschland immer mehr zur Mangelware. Manche ländliche Regionen dagegen bluten regelrecht aus – Bewohner wandern ab, Häuser stehen leer, Arztpraxen und Lebensmittelmärkte schließen – bezeichnenderweise spricht man in diesem Zusammenhang von „Schrumpfstädten“. Die Wohnraumnot in den Ballungsgebieten steht im krassen Gegensatz zu Leerständen und Gebäudeverfall auf dem Land.
Fazit:
Wie lässt sich diese Kluft zwischen wirtschaftlich boomenden Großstädten und vernachlässigter Provinz verringern?
Zunächst einmal durch eine stärkere Förderung von Sanierung, Renovierung oder Modernisierung und eine gleichzeitige sinnvolle Entschlackung von Denkmalschutzrichtlinien. Dass dies funktionieren kann, beweist beispielsweise das Dorfentwicklungsprogramm IKEK – der sperrige Begriff bezeichnet ein „Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept“ und hieß früher lapidar: „Unser Dorf soll schöner werden“.
„Das flache Land ist zu retten – man muss sich nur anstrengen!“
Bis nächsten Freitag!
Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH