Kommentar am Freitag vom 28.08.2020

„Corona – Immobilienpreise“

Das Thema Corona und die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt sind fast schon ein Dauerbrenner. Die Expertenmeinungen sind differenziert und werden schlussendlich von der Realität eingeholt. Zum einen Berichte über sinkende Preise, die jedoch nicht allein auf die Corona-Krise zurückzuführen sind. Andererseits Berichte über einen anhaltenden Boom mit steigenden Miet- und Immobilienpreisen. Angebot und Nachfrage in der Immobilienbranche werden aber auch von der allgemeinen Einkommenssituation und der Zinsentwicklung beeinflusst. Dies wird unter anderem an der sich abschwächenden Dynamik der Preise bei Eigentumswohnungen im Vergleich zu Preisanstiegen bei Ein- und Zweifamilienhäusern deutlich. Schließlich ist da noch das Phänomen des sogenannten Bauüberhangs – immerhin rund 740.000 genehmigte aber noch nicht gebaute Wohnungen. In Wohnungen auf dem Papier kann jedoch keiner wohnen. Der beschlossene Mietendeckel wirkt zudem entgegengesetzt als geplant – das Angebot an Mietwohnungen ist seit Mitte 2019 spürbar um 25 bis 50 Prozent zurückgegangen.

Fazit:
Die Preisgestaltung beim Immobilienmarkt ist eine komplexe Angelegenheit. Hauskauf oder Neubau werden sicher nicht vom reduzierten Mehrwertsteuersatz bei Maklercourtage und Bauleistungen abhängen, könnten dadurch aber begünstigt werden. Wichtig in diesem Zusammenhang: Beim Hausbau entscheidet der Zeitpunkt der Abnahme. Einfluss haben auch Grunderwerbsteuer, Grundsteuer, Maklercourtage und die Digitalisierung. Der regulierende Mechanismus ist indes das Prinzip der freien Marktwirtschaft.

Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH

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