Kommentar am Freitag vom 25.09.2020

„Corona – Immobilienmarkt“

Entgegen aller ursprünglicher Prognosen steigen die Immobilienpreise (siehe auch Video im Beitrag) trotz der Corona-Krise weiter. Die immense Nachfrage wirkt sich auch auf die Bodenpreise aus. Einen möglichen Lösungsansatz sieht die Regierung in der Verlängerung der in Paragraf 13b Baugesetzbuch festgelegten Regelungen. Bauen am Ortsrand und der damit verbundene Flächenverbrauch treffen jedoch bei Umweltschützern auf Widerstand. Eine Interessenkollision, die durch nachvollziehbare Argumente auf beiden Seiten entsteht. Bezogen auf Hessen und Rheinland-Pfalz steigen die Immobilienpreise mit 0,03 bis 1,03 Prozent je Quadratmeter moderat. In manchen Landkreisen ist sogar ein Preisrückgang zu verzeichnen. Der Kaufpreis einer Immobilie würde sich somit bei einem aktuellen Quadratmeterpreis von 3500 Euro (Medianwert) und einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern gerade einmal um 5600 Euro erhöhen. Eine Zahl, die nicht wirklich diskutiert werden muss, wenn man den Gesamtpreis dagegenhält. Dieser ist per se überhöht und lässt eine Immobilienblase entstehen, die zu platzen droht.

Fazit:
Die Pandemie wird sich zeitverzögert auch auf die Immobilienpreise auswirken. Durch die weiter entstehenden Unsicherheiten am Arbeitsmarkt können sich Kaufinteressenten und Bauwillige die Verschuldung schlichtweg nicht mehr leisten. Grundsätzlich müssen sich die bestehenden hohen Preise wieder auf ein normales Marktniveau reduzieren, damit der dringend benötigte Wohnraum auch zukünftig wieder bezahlbar wird und bleibt. Hier könnte es helfen, Angebote in den ländlichen Regionen auszuweiten – immer mit Blick auf eine ausgeglichene Interessenwahrung von Baugesetzgebung und Umweltverbänden.

Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH

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